Hüftgelenks- und Ellenbogen-Dysplasie

Welpen und Junghunde, Gefahr von HD oder ED

 

HD - eine Erbkrankheit?

Vor etwa 45 Jahren fing man an, junge Hunde, vor allem aber Hunde, die für die Zucht vorgesehen waren, auf Schäden an den Gelenken zu untersuchen. Es sollten Dysplasien festgestellt werden.

Der Begriff Dysplasie stammt aus dem griechischen (dys = fehl und plasein = bilden). Er bedeutet also Fehlbil­dung. Anfangs ging es nur um die Hüftgelenke. Wollte man züchten, mussten die geröntgt werden. Bei einigen wenigen Hunden wurden Verformungen festgestellt.

Später traten immer häufiger auch Schäden an den Ellbogengelenken auf, so dass auch die geröntgt werden mussten. Inzwischen treten Verformungen an allen möglichen anderen Gelenken im Körper auf, und Gelenke gibt es viele. Wie konnte das geschehen? Eine erstaunliche Entwicklung.

Es war sicher richtig, Hunde mit Hüftgelenkdysplasie von der Zucht auszuschließen, zumal man vermutete, diese Verformungen könnten erblich sein. Diese Vermutung verfestigte sich mit den Jahren zur Überzeugung. Inzwischen zweifelt kaum jemand daran, dass es sich bei

HD und ED um Erbschäden handelt. Man sucht fleißig nach den Genen.

Hat man was gefunden? Wenig! Fröhliches Suchen wünschen wir!

Dazu ein paar kritische Bemerkungen:

Die miserablen Ergebnisse bei der Suche nach den verantwortlichen Genen sprechen dafür, dass man seit langem auf der falschen Fährte ist.

Inzwischen sind 45 Jahre vergangen, also 20 Hundegenerationen. Hätte man für den Deutschen Schäferhund, um ein Beispiel zu nennen, damals ein neues Zuchtziel geplant: lange Hängeohren, Fell bis auf den Boden und einen Ringelschwanz, dann dürfte man sicher sein, diese Ziele inzwischen erreicht zu haben.

Eigenartig deshalb: trotz der konsequenten Selektion und dem Ausschluss von dysplasiebelasteten Hunden ist es bis heute nicht gelungen, das angeblich dafür verantwortliche Erbgut zu eliminieren. Eigenartig auch, dass darüber so gut wie nicht gesprochen oder geschrieben wird. Das Thema wird gemieden. Still und ergeben finden sich die Betroffenen in ihr Schicksal, lassen röntgen und bezahlen.

Wir ziehen ganz andere Schlüsse:

HD und ED sind nicht erblich, sondern Folgen falscher Ernährung und Belastung. Es mag wohl sein, dass es eine erbliche Disposition für Dysplasien gibt. Die muss aber durch äußere Bedingungen, wie Ernährung und Haltung, erst zum Durchbruch kommen. Kommt es zu Gelenkverformungen steckt dahinter ein epigenetischer Prozess.

Die Epigenetik ist ein noch relativ neues Forschungsgebiet, das sich mit dem Ein- und Ausschalten von Genen beschäftigt. Und genauso ein Prozess wird wohl die Ursache für HD, ED, aber auch für viele andere Erkrankungen sein.

Es geht also darum, herauszufinden, welche Fütterungs- und Haltungsfehler gemacht werden, dass ein solcher epigenetischer Prozess ausgelöst wird.

 

Die Gelenkbildung beginnt schon in der Mutter

 

Die Ernährung der Welpen fängt bei der Mutter an.

Die trächtige Hündin beutet sich bis an ihre Leistungsgrenze zum Vorteil der Föten aus. Solange sie ausreichend Reserven hat, sind die Ungeborenen optimal versorgt. Übersteigt der Bedarf die Reserven der Mutter aber und käme sie dabei selbst in Lebensgefahr, geht das zu Lasten der Föten. Das gilt auch bei zu großen Würfen. Hier wird die Basis für Gelenkschäden gelegt.

Die Mutterhündin braucht darum eine Optimalernährung, damit es nie zu Engpässen kommt. Dieses Thema „Versorgung der Mutterhündin“ wird in einer späteren Information ausführlich behandelt werden, was speziell für die Züchterinnen und Züchter wichtig ist.

Sie haben vielleicht einen jungen Hund. Was braucht der?

Füttern Sie nie einseitig!

Bieten Sie Ihrem Welpen oder Junghund viel Abwechslung, also

  • Frischfleisch – möglichst verschiedene Sorten,
  • ... Wurst (Nur das Allerbeste: ....),
  • auch ruhig einen Teil Trockenfutter,
  • sowie Gemüse, Obst ­und Kräuter.

...

Damit schaffen Sie die richtige Basis.

Und was ist mit Kalzium und Phosphor?

Es wird immer empfohlen, unbedingt Kalzium und Phosphor für die Knochen- und Gelenkbildung zuzufüttern, also Mineralfutter. So weit so gut. Aber aus welchen Quellen stammen diese Mineralien? Es werden in aller Regel anorganische Mineralien zugefüttert, sei es als Zusatzfutter oder aber, sie sind in Alleinfuttern bereits enthalten.

Wahrscheinlich liegt genau da der Haken.

 

Einen Augenblick Besinnung

Anorganische Mineralien (Anm.: Mineralien, die nicht aus einem biologischen System stammen), also gemahlene Steine ­und Erden oder synthetisch hergestellt, gehören für Wölfe nicht zum Futter. Als Quelle für ihre Mineralstoffversorgung  verwenden alle Wildtiere fast ausschließlich organische Mineralien, also aus Pflanzen oder Tieren. Das ist ihr Futter. Sämtliche Mineralien, zu denen ja auch die Spurenelemente gehören, sind in organischen Strukturen, in Zellen und Geweben, eingebunden. Aus welchem Grund sollten Hunde anders ernährt werden? Wissen wir wieder mal alles besser als die Natur?

Die Natur geht seit Millionen Jahren den richtigen Weg und der funktioniert; das hat sie doch wohl bewiesen. Wolf und Hund brauchen Knochen, Sehnen, Bänder, Bindegewebe, Schwarte.

Damit bekommt der Hund alles an Mineralien für den Aufbau und den Erhalt von Knochen und anderen Stützgeweben in genau der richtigen Verteilung, vor allem Kalzium, Phosphor und Silizium.

...

Den Aufbau von Bindegewebe, vor allem der Gelenkknorpel, kann man noch verbessern mit

.... Grünlippiger Südseemuschel (Perna canalicullus), Gelatine, Hagebutte und Lebertrankonzentrat mit Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren und mit Lecithin/Kieselerde.

Lecithin, das sind Phospholipide, Bausteine der Zellmembrane, von denen alle Zellen umgeben und innerlich durchzogen sind. Lecithin ist wichtig für alle Hunde, ganz sicher aber unentbehrlich für Hunde im Wachstum.

Die Bedeutung von Kieselerde, also Silizium, wird völlig unterschätzt. Dabei ist dieses Element unentbehrlich für alle Stützgewebe im Körper und den interzellularen Raum. Silizium wird gebraucht für Gelenkschmiere. Ohne Silizium kann kein Körper funktionieren und kein Welpe richtig wachsen.

Fürchten Sie sich nicht vor Knochen. Bieten Sie Ihrem Welpen Putenhals – der ist ganz weich – Beinscheibe, Markknochen, Rinderschwanz, dicke Rippe möglichst von jungen Rindern. So lernt er, damit richtig umzugehen. Das tut auch den Zähnen gut. Fangen Sie möglichst früh damit an.

 

Kleiner Hund und großer Knochen, da kann er sich nicht verschlucken.

Und was die Infektionsgefahr angeht, diese Panikmache ist der größte Unsinn. Wenn Ihr Hund darf, wird er Knochen vergraben und sie später lustvoll zernagen, Bakterien hin oder her. Das war schon immer so.

 

Auch Haltungsfehler vermeiden!

Ein grober Fehler bei jungen Hunden ist eine zu frühe und zu große Belastung der Gelenke. Häufig werden junge Hunde beim Laufen überfordert: zu schnell, zu lang, zu weit. Denken Sie immer daran, der junge Wolf bleibt monatelang bei der Höhle und nur langsam dehnt er seinen Radius aus. So müssen Sie auch Ihren Hund trainieren, ganz vorsichtig. Damit ersparen Sie ihm viele Gelenkprobleme.

 

Leistungshunde brauchen gesunde Gelenke

Leistungshunde haben einen großen Verschleiß. Der Körper muss ständig geschädigte Zellen abbauen und Gewebe neu bilden. Deshalb hat er einen deutlich höheren Bedarf an Aufbaustoffen für die Gelenke. Das ist kein Problem, wenn er optimal versorgt wird.

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Versorgen Sie Ihren Sportler auch mit ... und mit Lecithin/Kieselerde für Zellen und Gewebe, denn er hat immer viel zu regenerieren.

Wer viel leistet, braucht viel Energie. Geballte Energie ist enthalten in Lipobovin – hochwertiges Rinderfett (Geflügelfett bei uns erhältlich). Die richtige Energiequelle für den Hund ist Fett, am besten tierischer Herkunft, nicht Zucker oder Stärke. Hunde sind keine Getreide- oder Kartoffelfresser. Kohlenhydrate belasten die Bauchspeicheldrüse. Vorsicht!           

In einem Körper, der viel leistet, wird viel Sauerstoff für die Energiegewinnung benötigt. Folge: die Bildung von freien Radikalen, die zu schweren Schäden vor allem an den Mitochondrien und den roten Blutkörperchen führen. An allen Entzündungsprozessen sind freie Radikale beteiligt. Die muss man neutralisieren.

Leistung erfordert viele rote Blutkörperchen für den Sauerstofftransport. Wer die Anzahl steigern will, sollte Blut füttern.

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So erleichtern Sie alten Hunden das Leben.

Die Endsilbe „itis“ weist immer auf eine Entzündung hin. Arthritis ist die Entzündung in den Gelenken. An Entzündungen sind immer freie Radikale beteiligt. Oft sind sie die Ursache, und sie halten den Prozess in Gang. Später siedeln sich dann gerne auch noch Krankheitserreger an. Der Körper kommt dann nicht mehr zur Ruhe. Freie Radikale kann man neutralisieren, und das sollte man rechtzeitig tun. ...Meist geht es dann ganz schnell wieder aufwärts.

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Optimalversorgung ist die Basis der Gesundheit

Kein Nährstoff, kein Vitalstoff darf fehlen. Der Körper muss so versorgt sein, dass er sein inneres Fließgleichgewicht aufrecht erhalten kann. Das genau bedeutet Gesundheit.

Was immer Sie auch füttern, ob trocken, aus der Dose oder roh, alleine genügt das nicht. Die Optimalversorgung mit Vitalstoffen, also Lebensstoffen, muss stimmen. Sie sollten nicht durch hohe Temperaturen oder Drücke denaturiert oder synthetisch hergestellt sein.

Zur Basisversorgung zählen ... Lachsöl und Hanföl. Geben Sie von allem am besten täglich, immer nur kleine Mengen. Die Regelmäßigkeit macht’s. Auch Barfer dürfen darauf nie verzichten, denn Fleisch alleine tut es nicht, so gut das auch ist. Denken Sie daran: Ein Beutetier hat immer einen vollen Darm, mit allem Inhalt, und der würde nach dem Blut zuerst gefressen.

 

Originaltext von www.pernaturam.eu

Wir bedanken uns recht herzlich bei Herrn Dr. Töllner und seinem Team für die Erlaubnis, diesen Text hier veröffentlichen zu dürfen.

 
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