Auf den Hund gekommen

… und fast vor die Hunde gegangen

An den Wunsch einen Hund zu haben kann ich mich schon zurückerinnern solange wie ich denken kann. Meine Eltern erlaubten jedoch nur Katzen. Als ich dann endlich meine eigene Wohnung bezog, stand fest: Ein Hund muss her. Im Tierheim wurde dann auch schnell ein passender Anwärter für den Job gefunden. Ein aufgewecktes mittelgroßes Kerlchen mit, so schien es zumindest, unendlich viel Energie.

Zu Hause gestaltete sich das Leben mit dem neuen Begleiter auch erstmal wie erträumt. Er war von Anfang an stubenrein, aufgeschlossen und hatte sogar schon die komplette Grunderziehung erhalten, was will man mehr.

Doch die anfängliche Idylle begann sich langsam zu wandeln. Zwar war der Hund kein Kläffer, machte in der Wohnung keinen Schaden und auch sonst gab es keine offensichtlichen Probleme, aber trotzdem irgendwie hatte ich mir das so nicht vorgestellt. Der Hund war nämlich nicht in der Lage in der Wohnung auch einmal zur Ruhe zu kommen. Saß man auf der Couch, lag der Hund davor und beobachtete einen unablässig. Sobald ich dann aufstand, sprang der Hund ebenfalls auf nur um mir dann überallhin zu folgen. Am Anfang dachte ich noch, das ist normal, er hat halt Angst wieder allein gelassen zu werden, aber auch nach einem Jahr bei mir änderte sich dieses Verhalten nicht. Hinzu kam, dass man, egal wie viel man auch unternahm, diesen Hund nicht „kaputt“ bekam. Zu Hause wollte er immer noch mehr: Spielen, Toben, Arbeiten. Da ich mittlerweile auch wusste was für ein Tier ich mir da zugelegt hatte (nämlich welcher Rasse er entstammt), bemühte ich mich um so mehr seinen Ansprüchen gerecht zu werden. Es entwickelte sich ein Teufelskreis. Ich forderte den Hund, der Hund forderte mich worauf ich wieder den Hund forderte und so weiter und so weiter. Wir kamen beide nicht zur Ruhe und ich musste mir zunehmend Vorwürfe gefallen lassen, dass ich meinem Tier zuviel abverlangte. Tat ich das aber nicht, fühlte ich mich durch die innere Unruhe des Tieres gestresst und dieser Stress übertrug sich wieder auf den Hund.

Unsere Rettung kam in Form einer plötzlichen Futterunverträglichkeit einher, die dank dem Team der Futterschüssel schnell erkannt und behoben werden konnte. Nun stand also rohes Fleisch mit Gemüse und Getreideflocken/Nudeln auf dem Futterplan. Anfängliche Unsicherheiten verflogen rasch und mein Hund begann tatsächlich etwas ruhiger zu werden. Aber ein normales Verhalten zeigte er immer noch nicht. Der endgültige Durchbruch kam als mein Hund eines Tages eine Hautveränderung entlang des gesamten Rückens zeigte.

 

Hund Rücken KrankheitHund Rücken Krankheit

 

Ich suchte einen Tierarzt auf, der mir aber leider auch nicht weiterhelfen konnte. Mein Hund litt unter der schorfigen harten Kruste die sich bildete und natürlich auch einem Juckreiz. Im Gespräch mit Herrn Degenhardt keimte der Verdacht, dass mein Hund absolut kein Getreide verträgt. Das hieß fortan genaue Kontrolle aller Leckerli und natürlich Verzicht auf Getreideflocken und Nudeln.

Von diesem Moment an fing ich an, langsam den Hund zu bekommen, den ich mir immer gewünscht hatte. Es war ein stetiger Prozess. Auf Seiten des Hundes unterstützte ich die Entwicklung mit einer Bachblütentherapie und mir wurde von Freunden kräftig auf die Finger geklopft, wenn ich drohte in alte Schemata zu verfallen.

Heute habe ich ein ruhiges, ausgeglichenes Tier, das draußen rumwuselt soviel es will und zu Hause dann umfällt und ganz entspannt liegt, sodass man auch über ihn drüber steigen muss, was früher undenkbar gewesen wäre.

Das ganze war ein Prozess mehrerer Jahre und stetigen Lernens. Noch heute gibt es von Zeit zu Zeit kleine Rückfälle, die jedoch schnell geklärt werden können. In einem bin ich mir sicher, ohne die radikale und konsequente Futterumstellung (während derer ich mir auch viele Kritiken von Herrn Degenhardt anhören musste), wären ich oder mein Hund (wahrscheinlich wir beide) aneinander kaputt gegangen. Ich hätte ihn wahrscheinlich einfach überfordert und er hätte das in seinem Wahn gar nicht bemerkt. Ein Hund der für einen alles tut ist etwas Tolles, aber als Besitzer trägt man ungemein viel Verantwortung, solch ein Tier nicht zu überfordern und es auch einmal zur nötigen Ruhe zu „zwingen“. Aber das ist etwas an das ich mich auch selber immer wieder erinnern muss.

 

Harzer Fuchs Cody

Hier noch ein aktuelles Bild von Cody.

 

Wie man sieht stört ihn jetzt nicht einmal mehr das fotografiert werden. Er schläft einfach weiter, früher wäre er hoch geschreckt und aufgesprungen immer mit der Angst er könnte etwas verpasst haben. Das größte Kompliment bekommt Cody immer dann, wenn es um sein Alter geht. Mittlerweile ist er ca. 8 Jahre alt, aber wenn andere Leute (auch Fachleute der Tierbranche) sein Alter schätzen, hören wir immer wieder: „ Das ist wohl noch ein recht junges Tier. 2-3 Jahre alt, oder?“. Hinzu kommt noch ein super Zahnstatus ohne Zahnstein oder Mundgeruch. Geruch ist auch so eine Sache: „Der wird doch bestimmt jeden Tag gebadet?“ ist eine andere häufige Frage. Denn Cody hat so gut wie keinen „Hundgeruch“. Das müssen sogar Leute zugeben, die sonst eigentlich gar keine Hunde mögen. Wenn jetzt noch jemand zweifelt, ob Rohfutter das richtige für sein Tier ist, den lade ich gerne ein, Cody einmal persönlich kennen zu lernen und sich seine eigene Meinung zu bilden. Denn mein Hund ist immer noch mein bestes Argument für BARF.

Harzer Fuchs Cody und Fleisch

Anita S.

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