Warum bin ich nicht früher darauf gekommen?

Wieso bin ich nicht schon früher auf die Idee gekommen, mich mit der Ernährung meiner Hunde zu beschäftigen? Kann ich für mich auch beantworten. Es ist bequem einfach in den Supermarkt zu gehen oder im Internet eine Dose bzw. eine Tüte Trockenfutter zu kaufen. Diese wird geöffnet und schwupp ist der Hund abgefertigt. Das war´s! Gedanken, was dort alles Verwertbares für den Hund drin sein könnte…nö…muss ich nicht. Wird schon alles passen! Heute frage ich mich, was mich geritten hat, so etwas meinen Tieren in den Napf zu geben?

Vor ca. 10 Wochen bin ich durch Zufall auf das Wort „Barf“ im Netz gestoßen. Frischfleisch/Rohfütterung? Interessant…und dann hat es mich gepackt. Ich surfte von Seite zu Seite, las mir Erfahrungsberichte durch, durchstöberte Foren, las Studien, sah massig Videos ect. Ich suchtete mir alles rein, was sich annäherungsweise mit diesem Thema beschäftigen könnte. Durch die Vielfalt im Netz, die sichtlich gespalten ist, war ich mir auch absolut unsicher, was nun das Richtige ist. Was und wie viel gebe ich nun meinen Hunden (beide 11 Jahre alt)? Getreide, Reis, Hüttenkäse, Obst- und Gemüsebrei…Eier mit oder ohne Eiweiß….50/50…70/30…90/10 prozentuale Anteile von Fleisch und dem Rest? Oder ist Barfen doch nicht so gut und ich sollte es sein lassen? Ich sah und las auch viel über das Fertigfutter…Herstellung, Inhaltsstoffe, Haltbarmachung… Mich hat es nur noch geschüttelt. Nein, das wollte ich meinen Hunden nicht mehr zumuten und fing dann einfach an, etwas planlos am Anfang.

Nach ca. 5 Tagen der Rohfütterung sah ich schon bei unserem Rüden, die erste Veränderung. Er hat sich Zeit seines Lebens mächtig gehaart. Den Hund einmal in den Arm genommen und man sah aus, wie seine Zwillingsschwester. Mit einem Mal war das vorbei. Er haarte kaum noch. Ich konnte es selbst kaum glauben. Bestärkt darin, dass ich einen guten Weg eingeschlagen habe, ging es weiter auf die Suche nach Infos. Der Hund stammt vom Wolf ab. Studien haben es bewiesen. Der Hund unterscheidet sich mit 0,2 bis 0,4 % vom Wolf. Genau weiß ich das nicht mehr. Auch wurden Studien über die Ernährung der Wölfe ins Netz gestellt. Der Wolf ernährt sich vorrangig von Rotwild, Hirsch, Reh, Wildschwein und Hasenartige und 0,1% waren es auch Äpfel. Äpfel? Das war´s an Obst und Gemüse? Ich stellte mir auch die Frage: Wenn man das Obst und Gemüse erst pürieren muss, damit der Hund es überhaupt verwerten kann, warum sollte ich das meinen Hunden anbieten? Warum hat denn der Hund nicht das Gebiss dazu, um diese Art Nahrung für sich verwertbar zu machen, wenn er es „angeblich“ so dringend benötigt? Richtig…weil der Hund ein reiner Fleischfresser ist so wie der Wolf.  Danach ließ ich den Obst- und Gemüsebrei weg.

Dann stieß ich auf Sammys Futterschüssel in MD. Das, was dort be- bzw. geschrieben wurde, entsprach meinem bisherigen Wissen und war für mich absolut nachvollziehbar. Ich wollte mir jemanden an meine Seite holen, der mich unterstützt und von dem ich noch mehr lernen kann. Frank Degenhardt empfahl mir eine Entschlackungskur für beide Hunde. Das ist jetzt 5 Wochen her und ich kann nur sagen, dass es meinen Hunden super geht und beide (was ich total erstaunlich finde) in dieser kurzen Zeit eine große positive Veränderung durchgemacht haben.  Der Rüde haart kaum noch, sagte ich ja schon. Sein stumpfes, rauhes Fell ist glänzend  und richtig schön weich geworden. Und eigentlich ist er zum Teil ein sehr gnarriger Zeitgenosse. Wie oft hat er uns mit seinem Zähnefletschen in die Schranken gewiesen. Jetzt mutiert er zum Kuschelhund. Er zeigt zwar immer noch mal hier oder da sein Hundelächeln, aber das ist weitaus weniger geworden. Kuscheln auf dem Schoß ist jetzt seine Lieblingsbeschäftigung. Wer hätte das gedacht. Unsere Hündin haart auch etwas weniger, wobei es bei ihr nie wirklich so schlimm war, wie bei ihm. Sie hat schön abgespeckt, was man mit der Frischfleischfütterung besser koordinieren kann. Sie war unser Couch Potato. Sie saß meistens in ihrem Körbchen, auch beim schönsten Wetter. Ich musste sie oftmals zwingen, damit sie ihren Hintern mal bewegt. Wir haben ein großes Grundstück. Unseren Hunden stehen ca. 3000 m² tagtäglich zur Verfügung. Beide Hunde haben meistens die Möglichkeit nach Lust und Laune sich nach draußen zu begeben. Dies hat sie nie wirklich genutzt. Jetzt steht sie noch mehr vor der Tür als der Rüde und möchte raus. Und wenn sie früher raus ist, dann war sie bald möglich wieder vor der Tür und wollte rein. Nun ist es oftmals anders herum. Er möchte rein und von ihr ist weit und breit nichts zu sehen. Sie genießt die Zeit jetzt draußen. Was mir bei ihr auch aufgefallen ist: Sie zog sich immer mehr von uns zurück und wirkte teilweise teilnahmslos. Zwischenzeitlich dachten wir schon, dass es eventuell nicht mehr lange dauern würde. Ganz so jung ist sie ja auch nicht mehr. Nun hat sie wieder Spaß am Leben. Sie blüht auf!

Ich kann nur sagen: Niiiieeee wieder Fertigfutter!!! Das Positive, was ich an meinen Hunden in nur der kurzen Zeit des Barfens entdeckt habe, das möchte ich meinen beiden Lieblingen auch nie wieder vorenthalten.

eilienchen@t-online.de

 
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